EuroAirport setzt auf nachhaltige Entwicklung

24.01.2020   

Die Passagierzahlen erreichten 2019 mit 9,1 Millionen Reisenden ein neues Hoch. In den letzten vier Monaten schwächte sich das Wachstum im Vergleich zur Vorjahresperiode ab. Die Expressfracht als wichtiges Dienstleistungsfeld für die Regionalwirtschaft wuchs im Jahr 2019 ebenfalls. Der Frachtverkehr entwickelte sich dagegen im Vergleich zum Vorjahr insgesamt rückläufig. Der EuroAirport legte seine Strategie 2030 auf Grundlage der nachhaltigen Entwicklung fest.
 

Die Diskussionen zur Verringerung der Klimaauswirkung des Luftverkehrs haben 2019 europaweit und auch für den EuroAirport an Bedeutung gewonnen. Das Thema wurde insbesondere in der im Juni 2019 vom Verwaltungsrat verabschiedeten Strategie 2030 des EuroAirport aufgenommen. Der Flughafen Basel-Mulhouse hat den strategischen Auftrag, die Luftverkehrs-Anbindung der trinationalen Region an die wichtigen europäischen Zentren – unter Berücksichtigung der Nachhaltigkeitsgrundsätze – sicherzustellen.

Die Nachfrage nach effizienten Flugverbindungen ist in der trinationalen Region nach wie vor hoch. Die Herausforderung lautet: Die Balance finden zwischen dem wirtschaftlichen Anspruch der Region, den Schutzbedürfnissen der Flughafen-Anrainer und einer umweltbewussten Bevölkerung sowie der sozialen Verantwortung als einer der grössten Arbeitgeber in der trinationalen Region gerecht zu werden. Das Austarieren der ökonomischen, der sozialen und der ökologischen Dimension der Nachhaltigkeit bildet die Handlungsmaxime für alle Aktivitäten am EuroAirport. Als strategische Handlungsfelder definierte der Flughafen die Bereiche Kundenorientierung, Nachhaltigkeit und Umwelt, «Safety und Security» sowie die französisch-schweizerische Zusammenarbeit.

 

Kundenorientierung: «Top Efficiency Excellence Award»

Im Juli 2019 wurde der EuroAirport von unabhängigen Experten der Air Transport Research Society (ATRS) als effizientester europäischer Flughafen bis 15 Millionen. Passagiere im 2019 ausgezeichnet. Der Award zeigt, dass der Flughafen sich in einem internationalen Wettbewerbsumfeld behaupten kann. Schwergewichtig erfolgten 2019 Kapazitätsanpassungen und Modernisierungen im Ankunftsbereich, die Erhöhung der Anzahl der Passkontrollstellen beim Abflug und bei der Ankunft sowie die Verbesserung der Parkplatzsituation.

 

Nachhaltigkeit und Umwelt: Zentrale Herausforderung Lärmschutz

Mit Blick auf den Fluglärm zwischen 23:00 und Mitternacht, wenn der Luftverkehr die Lebensqualität der Anwohner am stärksten stört, konnten die im Frühjahr 2018 gesetzten Ziele mit Massnahmen bisher nicht erreicht werden. Die Flughafenleitung hat deshalb entschieden, zusammen mit den Behörden weitergehende Schritte einzuleiten, um den Lärm in den beiden Nachtstunde deutlich zu reduzieren. Dies erfolgt im Rahmen des gesetzlich vorgegebenen Verfahrens des ausgewogenen Ansatzes, gemäss der EU-Verordnung 598/2014. Ab September 2019 begannen im Auftrag der Luftfahrtbehörden zwei unabhängige Beratungsfirmen mit den Vorarbeiten. Dabei wurden mehr als 90 Flughafenpartner angehört, darunter Vertreter von Gemeinden, Kantonen, Fluggesellschaften und Anwohnerverbänden. Der Verwaltungsrat des EuroAirport wird gestützt darauf den französischen Luftfahrtbehörden im Frühling 2020 verstärkte Lärmschutzmassnahmen beantragen.

Langfristig soll als Voraussetzung für die weitere Entwicklung des EuroAirport eine sogenannte begrenzende Lärmkurve definiert werden. Sie sieht eine Begrenzung des maximal zulässigen Lärms vor, der auch bei Ausbau- und Optimierungsmassnahmen nicht überschritten werden darf. Auf Anstoss des Flughafens wird die im französischen Lärmvorsorgeplan PPBE ursprünglich für 2022 vorgesehene Massnahme vorgezogen. Die entsprechenden Arbeiten haben bereits begonnen.

In Bezug auf den eigenen CO2-Fussabdruck verfolgt der EuroAirport einen Aktionsplan mit dem Ziel, die eigenen CO2-Emissionen pro Verkehrseinheit (ein Passagier bzw. 100 kg Fracht) bis 2022 um 20 Prozent gegenüber 2015 zu senken.

 

«Safety & Security»: Laufende Weiterentwicklung

Zu den strategischen Handlungsfeldern des EuroAirport gehört auch die stetige Verbesserung der Sicherheitsabläufe. Um die Wartezeiten für Passagiere bei der Passkontrolle sowohl beim Abflug als auch bei der Ankunft zu verringern, hat der Flughafen 2019 zusätzliche Kontrollstellen für die Polizei und das Grenzwachtkorps erstellt. In der Halle 1 auf der französischen Seite wurden zudem die Kapazitäten bei der Sicherheitskontrolle erweitert. Ende Jahr wurden die ersten Anlagen zur automatischen Passkontrolle installiert.

 

Französisch-schweizerische Zusammenarbeit: 70-jähriges Jubiläum einer binationalen Erfolgsgeschichte

Mehrere zentrale Zukunftsprojekte verkörpern den grenzüberschreitenden Charakter des EuroAirport als Tor zur gesamten trinationalen Region. So verbindet zum Beispiel der geplante Bahnanschluss des EuroAirport die grenzüberschreitenden französischen TER- und schweizerischen S-Bahnnetze.

Die Bahnanbindung des EuroAirport wird somit die Qualität der Erreichbarkeit deutlich verbessern und den Anteil des Öffentlichen Verkehrs steigern. Die Planungsarbeiten werden 2020 weiter fortgesetzt. Nach den erforderlichen Anhörungen sowie der behördlichen Genehmigung des Projektes sind die Bauarbeiten für den Zeitraum zwischen 2024 und 2028 geplant.