Die Antonov An-225 «Mrija» am EuroAirport

07.07.2013   Frachtflüge

Mit einer Verspätung von knapp zwölf Stunden landete am 28. Juni um 18.12 Uhr aus Incheon (Südkorea) kommend erstmals die einzige Antonov An-225 am EuroAirport.

Hunderte von Zuschauern auf den Terrassen und am Belvedere waren Zeuge dieser Erstlandung. Die Verspätung entstand dadurch, dass die russischen Behörden der Maschine die Überflugrechte, sowohl für den Leerflug aus Manchester, als auch für den Charterflug nach dem EuroAirport nicht gewährten. So musste die Flugroute neu geplant werden und die notwendigen Zwischenlandungen statt in Novosibirsk und Ulyanovsk in Almaty und Baku durchgeführt werden.

Anlass für den Flug war ein Transport von 5 Grosskondensatoren mit einem Gewicht von rund 140 Tonnen und zugehörigen Ersatzteilen. Die Kondensatoren waren für die Solvay SA in französischen Tavaux in der Nähe von Dôle bestimmt. Mit diesem Gewicht hätte die Fracht auch in einer kleineren Antonov An-124 transportiert werden können, doch war dies wegen des grossen Volumens der Kondesatoren nicht möglich. Somit stand der ersten Landung der Antonov An-225 auf einem Schweizer Flughafen nichts mehr im Wege.

Bemerkenswert war, dass die Maschine nach der Landung auf der Piste 33 bis zum Ende der Piste ausrollte, danach auf dem Rollweg die grosse Bugklappe öffnete und die Triebwerke stoppte. Der Halt diente dazu, die mitgebrachte Schleppstange auszuladen. Die Maschine wurde anschliessend mit einem Schlepper der Swissport Basel AG auf ihren Standplatz geschleppt. Dies wurde nötig durch eine Weisung der französischen Zivilluftfahrtbehörde DGAC. Diese betrachtete die Maschine mit ihren weit über den Rollweg hinausragenden Flügeln und sechs laufenden Triebwerken als Sicherheitsrisiko für die parallel auf der Hauptpiste startenden und landenden Flugzeuge. Obwohl die Maschine geschleppt wurde, musste der Vorgang bei jedem Start und jeder Landung eines Flugzeuges gestoppt werden. So dauerte es beinahe zwei Stunden, bis die riesige Antonov An-225 endlich auf ihren Standplatz eintraf.

Dasselbe Prozedere musste dann auch am Samstag vor dem Start nach Leipzig vollzogen werden, diesmal zum Anfang derr Piste 33. Wiederum von mehreren hundert Zuschauern mitverfolgt, hob die Maschine in Richtung Norden bereits nach knapp 2000 Meter ab.