EuroAirport: Bilanz 2015, Ausblick 2016

14.01.2016   EAP Statistik

Die Verantwortlichen des EuroAirport liessen an der traditionellen Neujahren-Medienkonferenz am 13. Januar 2016 nochmals das Jahr 2015 Revue passieren und präsentierten die Zahlen. Danach ermöglichten sie einen Ausblick aufs Jahr 2016, mit wiederum mehreren grossen Projekten, die alle selbst finanziert werden:

  • Fertigstellung des Ausbaus der Gepäcksortieranlage, mit Verdoppelung der Kapazität
  • Bau eines fünfstöckigen Parkhauses
  • Einbau eines neuen Parkleitsystems mit Möglichkeit zur Online-Platzreservierung
  • zwei neue Park&Ride-Anlagen

Vor einem Jahr wurde für 2015 ein Passagierzuwachs von rund drei Prozent prognostiziert, erreicht wurde jedoch ein Plus von rund acht Prozent, und die siebte Million wurde mit 7'061'059 Passagieren deutlich überschritten. Überraschend ist nun jedoch , dass auch für 2016 mit einer Steigerung von acht Prozent gerechnet wird, dies obwohl bisher "nur" die neuen Strecken nach Pisa und Figari (easyJet) sowie die beiden mit Bern kombinierten Verbindungen nach Köln/Bonn und Heringsdorf/Usedom (SkyWork Airlines) dazukommen. Begründet wird der Zuwachs durch die bessere Auslastung der Flugzeuge und die Verdichtung auf bestehenden Linien. So wurde aufgezeigt, dass easyJet zwar weiterhin neun Flugzeuge hier stationiert hat, jedoch mit den von anderen Basen einfliegenden Maschinen hier umgerechnet die Kapazität von 13 Flugzeugen anbietet. Ob der EuroAirport auf den Sommer hin noch mit weiteren neuen Strecken rechnet, ist noch unklar. Beiläufig wurden allerdings für demnächst Gespräche mit Ryanair erwähnt, und Wizz Air wurde als auch am EuroAirport sehr rasch wachsende Airline genannt.

Das Jahr 2016 ist aus Sicht des Verwaltungsrates ein Jahr der Konzeption und Planung. Mit den aktuellen Abfertigungskapazitäten wird der EuroAirport bald nach acht Millionen Passagieren an die Grenzen der Infrastruktur kommen, auch mit der verbesserten Gepäcksortierung und dem neuen Parkhaus. Schon jetzt muss darum der künftige Ausbau der Abfertigungsgebäude und der Flugzeug-Abstellflächen geplant und berechnet werden. Andreas Büttiker, Vizepräsident des Verwaltungsrates, sprach relativ locker über eine Investitionssumme von rund einer halben Milliarde Schweizer Franken. Da der EuroAirport zurzeit schuldenfrei ist, bereiten solche Summen keine grösseren Sorgen.

In der anschliessenden Fragerunde wurden auch die eben erfolgte Sistierung der Neuregelung des Luftraumes und der Bahnanschluss thematisiert. Beim Bahnanschluss sind nach der Gutsprache von französischen Planungsgeldern weitere Schritte noch dieses Jahr zu erwarten, doch geht es hier v.a. darum, den Prozess am Laufen zu halten. Bei dieser Gelegenheit wurde erwähnt, dass auch der Raum für eine zusätzliche Anbindung durch die Tramlinie 3 ab Saint-Louis Gare SNCF mitgeplant wird - dies nicht als Konkurrenz, sondern klar als Ergänzung zum Bahnanschluss, für unterschiedliches Nutzer/innen.