Der EuroAirport im Krisenjahr 2020

30.01.2021   

71 Prozent weniger Passagiere als im Rekordjahr 2019 verzeichnete der EuroAirport Basel Mulhouse Freiburg im ganzen Jahr 2020. Dies ist die drastische Auswirkung der Corona-Pandemie. Für das Jahr 2021 rechnet der EuroAirport mit einem Passagieraufkommen zwischen drei und fünf Millionen, wiederum massiv weniger als die 9,1 Millionen Passagiere, die 2019 gezählt wurden. Im Bereich Fracht wurde 2020 allerdings einleichter Zuwachs von 2,3 Prozent verzeichnet.

Nach dem Rekordjahr 2019 mit 9,1 Millionen Passagieren hat die beispiellose Krise den internationalen Luftverkehr und auch den EuroAirport hart getroffen. Nur noch 2,6 Millionen Passagiere flogen über den Flughafen Basel-Mulhouse. Die Anzahl der Gesamtflugbewegungen folgte diesem Trend. Mit rund 51 570 Flügen, davon fast 33 000 gewerbsmässig, war der Rückgang mit 48 Prozent aber weniger signifikant. Zurückzuführen dies auf eine geringere durchschnittliche Auslastung der Flugzeuge.

Der Frachtumschlag verzeichnet 2020 einen leichten Zuwachs von 2,3 Prozent auf 108'500 Tonnen (Vorjahr: 106'100 Tonnen). Der Flughafen Basel-Mulhouse ist eine wichtige Frachtdrehscheibe für einen Teil der Schweiz, den Osten Frankreichs und das südliche Baden-Württemberg. Die geflogene Luftfracht verzeichnete im Jahr 2020 64’445 Tonnen, was einem Anstieg von 4,7 Prozent gegenüber 2019 entspricht. Mit insgesamt 47’000 Tonnen blieb die Expressfracht, der während der Pandemie auch mit dem Transport von medizinischen Gütern eine sehr wichtige Rolle zukam, stabil. Der Zuwachs der Fracht gegenüber 2019 ist vor allem auf das stark gestiegene Vollfrachtgeschäft von 23,9 Prozent zurückzuführen. Die Infrastruktur des EuroAirport, insbesondere der speziell für die Pharmaindustrie gebaute temperaturkontrollierte Terminal, trug einen wesentlichen Teil zur Zunahme des Frachtumschlags während der Krise bei.

Der auf Wartung und Umbau von Flugzeugen spezialisierte dritte Geschäftsbereich reagierte unterschiedlich auf die Pandemie. Einige Unternehmen sahen sich gezwungen, Stellen abzubauen, andere wiederum konnten der Krise besser standhalten. Erfreulich ist der baldige Abschluss der Bauarbeiten des Hangars 5 für die AMAC.

Der Passagierverkehr sorgt normalerweise für rund 80 Prozent des Umsatzes des EuroAirport. Dieser Umsatz ging im Jahr 2020 im Vergleich zum Vorjahr um ungefähr 50 Prozent zurück. Die drastische Reduzierung der Investitionen auf einen Drittel des ursprünglichen Budgets sowie die Senkung der Personalkosten durch einen Einstellungsstopp und die Einführung der Kurzarbeit waren und sind die zwei wichtigsten Massnahmen, die seit Beginn der Krise umgesetzt wurden. Das Passagieraufkommen von 2019 werde wohl erst in einigen Jahren wieder erreicht, schreibt der EuroAirport in seiner Medienmitteilung zum Jahresbeginn 2021. Aufgrund der unsicheren Prognosen arbeite der Flughafen zurzeit mit drei Szenarien, mit Passagieraufkommen zwischen 3 und 5 Millionen. Trotz der gegenwärtigen Krise räumt der Flughafen den Umweltthemen eine sehr grosse Priorität ein und unternimmt weiterhin grosse Anstrengungen zur Verringerung von Fluglärm und CO2-Emissionen. Bereits 2030 will der EuroAirport das Ziel einer CO2-Neutralität erreichen.